© antje pfannkuchen, Dezember 1999
Harper's Magazine
und Atlantic Monthly waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts
die beiden etablierten großen Literaturzeitschriften Amerikas, wie
in der Encyclopedia Britannica nachzulesen ist:
Aus dem Jahre 1905, als Pound an seinem Plotinus-Gedicht arbeitete, findet sich in Harper's Magazine ein Artikel über Gravitation and the Ether[5], der uns mit dem Vortex-Begriff aus der Sicht der englischen Physik bekannt macht. Der Verfasser, C. W. Saleeby, ist ein typischer journalistischer Autor, der für Harper's regelmäßig über allgemein interessierende Aspekte der Naturwissenschaften schrieb, darüber hinaus indes praktisch unbekannt blieb. In seinem Artikel bietet er eine Kurzzusammenfassung grundlegender physikalischer Theorien der Zeit. In der Annahme, daß »the present century [...] should reveal the hitherto undiscovered cause of gravitation«, stellt Saleeby dar, welche neuen Erkenntnisse das 19. Jahrhundert auf diesem Gebiet gebracht hat. Zunächst jedoch betont und erörtert er die zentrale Bedeutung der Gravitation, dieser rätselhaften Kraft, für das menschliche Leben:
Saleeby verweist auf die von Isaac Newton aufgestellte Theorie der gravitativen Wechselwirkungen zwischen zwei Körpern -- mögen es nun Atome, Planeten oder Fixsterne sein --, nach der die Anziehungskräfte mit Hilfe der Massen der beiden Körper und ihrer Entfernung voneinander sehr einfach zu berechnen sind.[7] Diese mathematische Erkenntnis mitsamt den astronomischen Vorarbeiten Johannes Keplers, welche Newtons Theorie erst ermöglichten, bietet nach Saleeby auch den Schlüssel zum Verständnis des amerikanischen Dichter-Philosophens Emerson »who knew that the real is One, and who sought an identity between even purity of soul and this mathematical law -- this thought of God.« Diesen göttlichen, einer allumfassenden Wirkung der Gravitation[8] geschuldeten Gedanken bezieht Saleeby auf Kepler, der einmal, als er lange die Sterne beobachtet hatte, auf die Frage seiner Frau nach seinem Tun geantwortet haben soll: »I have been thinking the thoughts of God.«[9] Ganz fraglos wird die später von Pound so oft geübte Praxis des Vergleiches von Naturwissenschaft mit der Dichtkunst offenkundig von Zeitschriften-Artikeln wie dem Saleebyschen mit vorgeprägt. Saleeby will seine Leser begeistern am Wunder der Gravitation, die solch eine entscheidende Bedeutung für alles Leben auf der Erde hat. Wenn wir schon ihre Ursache nicht wissen, so sei es doch, um dem großen Rätsel näher zu kommen, wichtig, sich ihre Wirkungsweise vor Augen zu führen. Die erste Frage, die er stellt, lautet: Wie ist es möglich, daß Erde und Sonne sich anziehen? Offensichtlich gebe es kein Seil, das sie verbinde. Die Problematik, die sich aus der Unsichtbarkeit des Seils ergibt und die schon Generationen von Philosophen beschäftigt habe, ist daher: »whether or not two things can act on one another without a medium«. Saleeby verneint, ganz im Sinne der damaligen Naturwissenschaft und ihres Nahwirkungs- oder Kontinuitätsprinzips, die Möglichkeit, daß Kräfte ohne ein Medium übertragen werden könnten. Das verbindende Medium sei der Äther, über den zwar keine vollständige Einstimmigkeit unter den Wissenschaftlern herrsche, dessen Existenz aber zwingend sei. »And certainly, though no sane person doubts the existence of the ether, we are sorely troubled when we are asked to describe it, for we are almost forced to give it properties incompatible with one another.« Die schwierig zu vereinenden Eigenschaften des Äthers ergeben sich daraus, daß der Äther einerseits das Medium für alle Arten elektromagnetischer Transversalwellen sein soll, die sich mit Lichtgeschwindigkeit in ihm fortpflanzen, und außerdem das Medium für Gravitation; und daß darüber hinaus »it is supposed that all ponderable matter is really made out of ether«. Ponderable, wägbare Materie wird in der vorrelativistischen Physik all jene Materie genannt, die der Gravitation unterliegt, also ein Gewicht hat. Die ponderable Materie bestehe nun ihrerseits -- paradox genug -- aus Äther, der insofern die Kräfte der Gravitation vermitteln kann, selbst aber als gewichtslos, als imponderabel, angenommen wird.
In der Äther/Materie-Verbindung können wir gewissermaßen das Seil sehen, das die Materie der Erde mit der Materie der Sonne verbindet. Das Problem, wie aus einem gewichtslosen Medium gewichtige Materie entstehen könne, bzw. wie sich der ungreifbare Äther greifbar materialisiere, erkläre nach Ansicht Saleebys die brillante Theorie der ethereal vortex rings am besten. Lord Kelvin, »that grand master of contemporary science«, habe diese berühmte Theorie aus der Beobachtung von Rauchringen in der Luft entwickelt. So, wie Rauchringe nur aus Verwirbelungen der Luft bestünden und sich doch von ihr unterschieden, so bestünde ein Elektron -- das leichteste damals bekannte Materieteilchen -- aus Äther. Saleeby weist darauf hin, daß er noch vor einem Jahr, so wie auch ursprünglich Lord Kelvin, vom Atom gesprochen hätte, daß nun aber, nach der Entdeckung des Elektrons[11], dieses als kleinste Einheit der ponderablen Materie angenommen werden müsse. Allein, aus dem Wissen um diesen Wirbelmechanismus, ergebe sich aber noch immer kein Begriff davon, was dieser Äther -- »which no one has ever seen or felt, or ever will see or feel, but of the existence of which we are nevertheless certain« -- nun eigentlich sei. Da der menschliche Geist sich von Unbekanntem immer nach dem Vorbild des Bekannten eine Vorstellung mache, wären die meisten Menschen der Meinung, daß der Äther eine Art extrem leichten und dünnen Gases sei. Auch einige Wissenschaftler, wie z.B. der russische Chemiker Mendeleéf, verträten diese Ansicht. Lord Kelvin dagegen mußte im Sinne der Physik behaupten, daß der Äther ein kontinuierlicher elastischer Festkörper sei, weil nur solche Körper Transversalwellen wie Licht und Elektromagnetismus transportieren können. Die Kontinuität des Äthers sei überdies eine Vorbedingung für die Gravitation, die ja nicht »across a crack or an empty space«[12] vermittelt werden könne. Der Äther sowie die in ihm und durch ihn stattfindende Gravitation berge eine Fülle von Unklarheiten, ja großen Widersprüchen. Mit Blick auf das scheinbar so simple Gravitationsgesetz Newtons nach der Formel m*m`/r2 mutmaßt Saleeby, daß die mathematische Beschreibung des Äthers, wenn sie erst einmal entdeckt sein werde, ebenso einfach sein müsse. »What could be simpler than the mathematical law of gravitation?« Ein Medium wie der Äther, »which displays such constant and invariable results must itself be constant, simple, and invariable.«[13] Soweit Saleeby. Was aber sind das für Theorien, die er hier überblicksartig in einen Zusammenhang bringt? Welche physikalischen Konzepte stehen dahinter? Was hat es mit den Äther-Wirbeln auf sich, die die Materie bilden sollen? Das Konzept des Äthers verbindet sich in der Tat mit der Geltung eines Prinzips der Kontinuität in der Natur, nämlich mit der Annahme, daß Kräfte nicht across a crack or an empty space wirken können. Dies Kontinuitätsprinzip ist für Saleeby grundlegend und so selbstverständlich, daß er es keiner weiteren Erörterung für wert erachtet. Was aber ist diese Vorstellung von Kontinuität, die am Grunde der gesamten Theorie liegt? |
Angeblich stammt der
Ausspruch Natura saltum non facit (Die Natur macht keine Sprünge)
schon von Aristoteles. Das neuzeitliche Konzept eines Kontinuitätsprinzips
jedoch geht auf Gottfried Wilhelm Leibniz zurück. Dem besseren Verständnis
dieses Prinzips zuliebe sei ein ideengeschichtlicher Abstecher zu Leibniz
gestattet, welcher in einem kompakten Text sein Konzept der Kontinuität
sehr klar und anschaulich darstellte. Auf dieser Basis wird auch die leicht
abgewandelte Form desselben in der englischen Physik des 19. Jahrhunderts
sofort einsichtig, wo das Kontinuitätsprinzip nicht länger in
einem mechanischen, sondern bereits thermo- und elektrodynamischen Kontext
galt und zum »guide of all modern scientific advance«[14]
wurde. Die viktorianische Physik ist ohne das Prinzip der Kontinuität
nicht denkbar und setzt sich damit von der Newtonschen Tradition ab, in
der Fernwirkungen -- across a crack or an empty space -- erlaubt
waren.
Es geht darum, was passiert, wenn zwei Körper zusammenstoßen. Laut Descartes werden sich diese beiden, wenn sie gleich groß sind und sich mit gleicher Geschwindigkeit bewegen, nach dem Zusammenstoß jeweils mit der ursprünglichen Geschwindigkeit dahin zurück bewegen, woher sie kamen. Soweit stimmt Leibniz zu. Die zweite Regel Descartes` lautet jedoch, daß, wenn einer der beiden Körper größer ist, als der andere, sich nach dem Zusammenstoß beide Körper gemeinsam in die Richtung weiterbewegen, in die sich vorher der größere Körper bewegt hat. Leibniz verweist darauf, daß man ja die Ungleichheit der beiden Körper sich so weit annähern lassen könnte, »daß der Unterschied zwischen den beiden Voraussetzungen der Ungleichheit und Gleichheit geringer als jede gegebene Größe wird«. Nach dem Kontinuitätsprinzip und »insbesondere der natürlichen Einsicht« müsse nun aber in einem solchen Fall »auch der Unterschied zwischen Wirkungen bzw. Konsequenzen dieser Voraussetzungen stetig abnehmen und schließlich kleiner als jedes beliebig Gegebene werden«.[18] Es sei somit undenkbar, daß sich die Auswirkungen eines Zusammenstoßes zweier Körper in der von Descartes beschriebenen Weise sprunghaft verändern. Leibniz ist »von der Allgemeingültigkeit und dem Wert dieses Prinzips nicht nur für die Geometrie [als der Wissenschaft von den Grenzen und der Größe des Kontinuums], sondern auch für die Physik vollkommen überzeugt«. Es impliziert seiner Ansicht nach darüber hinaus, daß alles im Universum so miteinander verbunden ist, daß »jeder gegebene Zustand nur durch den ihm unmittelbar voraufgehenden auf natürliche Weise erklärbar ist«[19]. Die Kontinuität bezieht sich also in Leibniz` Verständnis gleichermaßen auf Dinge wie auf Prozesse, deren Gesetzmäßigkeiten sich jeweils an den Übergängen zeigen. Und sie gilt, wie der noch vollständig in der Kontinuums-Ära der Physik befindliche Leibniz-Leser Ernst Cassirer 1902 schreibt, ebenso für die »Gesetzlichkeit der Naturdinge«, wie für die »Probleme der Naturerkenntnis«[20]. In diesem umfänglichen Sinne versteht auch die englische Physik seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Principle of Continuity. Jede natürliche Entwicklung verlaufe stetig als eine ununterbrochene Kette von Effekten, die sich gegenseitig bedingen und die aus der fernsten Vergangenheit bis zur Gegenwart und aller Voraussicht nach auch in die entlegenste Zukunft reicht; vom unbegrenzt Makrokosmischen bis hin ins infinitesimal Kleinste. Die Entwicklung der Natur ereigne sich in Form einer stetigen Kausalität. Die Beobachtung und Erforschung der Natur -- das, was Cassirer Naturerkenntnis nennt -- muß sich demnach analog dazu vollziehen. Durch ständige Ansammlung von Daten und Fakten, deren Auswertung und daraus gezogene kausale Schlüsse nähert sich der Wissenschaftler der Wahrheit immer weiter an. »This principle represents the path from the known to the unknown, or to speak more precisely, our conviction that there is a path.«[21] Das Kontinuitätsprinzip -- das insofern für einen wissenschaftlich so ambitionierten Poeten wie Pound nicht bedeutungslos geblieben sein kann -- deklariert nicht nur ein Naturprinzip, sondern darin zugleich eine Progression des Wissens über die Natur, eine ununterbrochene Wissenskette. »Once we have accumulated sufficient trustworthy evidence to show us that we are in the right way, we are never afterwards irretrievably defeated.«[22] Das Kontinuitätsprinzip verneint daher prinzipiell die Möglichkeit von fundamentalen Irrtümern in der Entwicklung der Natur und so auch in der Wissenschaft, sofern diese sich den Prinzipien der Natur nicht widersetzt. Die Natur folgt dem göttlichen ordnenden Plan[23] und ein Wissenschaftler, der sich ihr anschließt, also die Kontinuität fortsetzt, kann zwar auf Umwege geraten, aber nie vollständig in die Irre. So wenigstens die Annahme der englischen Kontinuitätsphysik, ganz im Sinne Leibniz`. Hermann von Helmholtz (1821-1894) nannte dieses Kontinuitätsprinzip der englischen Physik mit Rückgriff auf Kant das Gesetz der Causalität. Helmholtz erklärte schon 1847, »dass das Princip der Causalität in der That nichts Anderes ist als die Voraussetzung der Gesetzlichkeit aller Naturerscheinungen«[24]. Es ist ein Wissenschaftsideal, das von der prinzipiellen Erkennbarkeit der Wahrheit der natürlichen Ordnung ausgeht. Die göttliche Ordnung der Natur und der menschliche Geist konstituieren sich idealerweise in Analogie zueinander, sodaß der Fortschritt der Wissenschaft die inhärenten Gesetze ans Tageslicht bringen muß. In diesem Modell hängt es allein von der Exaktheit der Meßinstrumente und der Genauigkeit der Beobachtungen ab, wie nah der Forscher der Wahrheit kommen kann. Das »endliche Ziel der theoretischen Naturwissenschaften« ist bei Helmholtz und kann es wegen des Kausalitäts-Aprioris sein, »die letzten unveränderlichen Ursachen der Vorgänge in der Natur aufzufinden«[25]. Die Physik des 19. Jahrhunderts sucht nach dem Absoluten, nach der letzten Wahrheit, dem universalen Gesetz, wie es sich aus einer Kontinuums-Kette des Kausalen ergeben sollte. Sowenig man den Vortizisten oder auch Pound im eigentlichen Sinn naturwissenschaftliche Fachinteressen unterstellen mag, so sehr verbindet sich doch die vortizistische Suche nach einer von Pound so benannten primary expression[26] mit dem wissenschaftlichen Pathos der Findung eines universalen Naturgesetzes in der zeitgenössischen Physik. Die Vortizisten, und ihnen voran Pound, suchen nach dem primary pigment, dem Urstoff, sie wollen eine Art von grand unified theory[27] für die Kunst finden. In diesem Zusammenhang kann auch die New York Times im August 1914 schreiben[28]:
Vorerst aber zurück zu den physikalischen Grundbegriffen des 19. Jahrhunderts, die uns zu ihrem zeitgenössischen Zentralkonzept führen werden, dem Vortex. Der Vortex nämlich gehört, wie Saleeby sehr zutreffend referiert, in den Rahmen einer zweiten fundamentalen Voraussetzung der viktorianischen Physik, zur Annahme der Existenz eines Äthers, um nicht zu sagen: er ist ihr Schlüsselelement. |
Was heute nur noch
als Metapher für das Medium von Radiowellen gebraucht wird (oder
-- in ganz anderem Sinne -- als chemischer Terminus technicus), war über
Jahrhunderte hinweg ein physikalischer Begriff. Der Äther hatte eine
überragend zentrale Funktion im vom Kontinuitätsprinzip bestimmten
physikalischen Weltbild. Auf die angeblich wiederum schon von Aristoteles
überlieferte Behauptung von »Nature's abhorrence of a vacuum«[30]
[horror vacui] bezieht sich auch Leibniz, wenn er schreibt:
Die englische Physik des 19. Jahrhunderts verstand unter Äther, oder auch Lichtäther [luminiferous ether], wie von Saleeby sehr richtig referiert, einen allesdurchdringenden, gleichzeitig unendlich dichten und unendlich feinen Stoff, der Eigenschaften eines Festkörpers hat (um eben Träger für die transversalen Wellen des Lichts, des Elektromagnetismus und womöglich auch der Gravitation sein zu können), im gleichen Moment jedoch elastisch genug ist, so daß alle Körper sich ohne Widerstand durch ihn hindurch bewegen. Dieser Ätherstoff sollte vermutlich das gesamte Weltall erfüllen, feiner sein als die ponderable, also die wägbare Materie, alle ihr Atome frei durchziehen und zugleich, möglicherweise, ihr Grundbaustoff sein. Noch in seinem Todesjahr 1907 schrieb Lord Kelvin: »There is no difficulty in this conception of an utterly homogeneous elastic solid, occupying the whole of space from infinity to infinity in every direction.«[32] Die Existenz dieses so beschriebenen Äthers wurde mehr oder weniger fraglos unterstellt, aufgefunden oder experimentell nachgewiesen wurde er nie, auch wenn es nicht an vehementen Versuchen dazu gefehlt hat.[33] Sir Oliver Lodge, der englische Physiker, der noch heute dafür berühmt ist, mit dem Kohärer das wichtigste und für die Radioentwicklung entscheidende erste Empfangsgerät von Radiowellen in die Welt gesetzt zu haben, gibt in den 1890er Jahren seine Definition des Äthers:
Maxwell beschreibt, welche physikalischen Phänomene nicht anders als durch die Existenz eines Äthers zu erklären seien und welche Funktion der Äther dabei habe. Er referiert die verschiedenen Theorien über die Konsistenz und die physikalischen Eigenschaften des Äthers wie auch die jeweiligen Beweisversuche, die jedoch nur negative results hervorbrachten. Der Äther sollte Eigenschaften einer idealen, d.h. reibungsfreien[37], Flüssigkeit von idealer Festigkeit haben, -- für Experimente standen allerdings immer nur reale Flüssigkeiten zur Verfügung, die solcher widersprüchlichen Eigenschaften entbehren, sodaß alle Meßergebnisse bestenfalls Annäherungen sein konnten. Lord Kelvin unterstreicht 1884 diese geradezu paradoxe Vorstellung vom Äther, indem er ihn einerseits ein elastic solid nennt und andererseits erklärt »I move through this luminiferous ether as if it were nothing«. Vom Äther bekannt sei lediglich, »that it has the rigidity of a solid and gradually yields. Whether or not it is brittle and cracks we cannot yet tell«.[38] Die Wissenschaftler haben Probleme mit diesem Medium, das, um keinem bekannten physikalischen Experiment zu widersprechen, die scheinbar unvereinbarsten Eigenschaften in sich vereinen muß. »The whole question of the state of the luminiferous medium near the earth, and of its connexion with gross matter, is very far as yet from being settled by experiment,«[39] wie Maxwell konstatiert. Trotz all dieser Schwierigkeiten beim Nachweis des Äthers oder seiner Beschreibung kann es für Maxwell jedoch genauso wenig wie für Kelvin einen Zweifel an dessen Existenz geben:
We have devoted more space to this theory than it seems to deserve, because it is ingenious, and because it is the only theory of the cause of gravitation which has been so far developed as to be capable of being attacked and defended.[41] Diese von Kelvin 1867 formulierte Theorie vom »Vortex«-Atom setzte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer klarer durch und wurde mit Hilfe der Forschungen von J. J. Thomson, die zur Entdeckung des Elektrons führten, zum Ausgangspunkt der ersten Atommodelle des zwanzigsten Jahrhunderts von Ernest Rutherford und Niels Bohr. Die Grundlage und Voraussetzung für Kelvins Überlegungen war die von Hermann von Helmholtz 1858 entworfene Theorie der Wirbelbewegungen in idealen Flüssigkeiten. |
Hermann von Helmholtz
muß auf Ezra Pound einen großen Eindruck gemacht haben, auch
wenn Pound nirgendwo eine seiner Arbeiten explizit zitiert. Im Jahre 1914
aber, dem Jahr der Namensgebung der Vortizisten, veröffentlicht Pound
mehrere Aufsätze unter dem Pseudonym der beiden ununterscheidbaren
Brüder Bastien und Baptiste von Helmholtz. Diese Namen
zeigen Pounds Bekanntheit mit Helmholtz, selbst wenn sich Pound in den so
publizierten Essays nicht mit wissenschaftlichen Themen befaßte, sondern
mit einer merkwürdigen Art von Gesellschafts- und Kulturkritik. Soweit
ich sehe und wie auch in der Pound-Literatur bestätigt wird, sind es
jedoch die einzigen (von vielen) Pseudonymen Pounds, die ein reales Vorbild
hatten. |
Hermann (von) Helmholtz
und William Thomson (später Lord Kelvin) trafen zum ersten Mal im
August 1855 zusammen. Beide am Beginn ihrer Dreißiger, hatten sie
sich durch ihre Veröffentlichungen jeweils schon einen Namen gemacht
und Helmholtz drückt in einem Brief an seine Frau eine gewisse anfängliche
Irritation über den drei Jahre jüngeren Thomson aus:
1858 -- als Helmholtz seinen Wirbel-Artikel veröffentlichte -- und in den darauf folgenden Jahren war William Thomson mit dem Problem der Verlegung der englischen Seekabel[61] vollständig ausgelastet. Nachdem die englische Flotte die Weltmeere unter ihre Kontrolle gebracht und ein Kolonialreich errichtet hatte, mußte dieses beherrscht und verwaltet werden. Genau dies war der wesentliche Antrieb bei der Errichtung eines weltweiten Telegrafensystems -- ein Unternehmen, das einen seiner Höhepunkte 1866 erlebte, als es mit Kelvins Unterstützung endlich gelang, das erste transatlantische Telegrafenkabel und damit den Grundstein zum späteren »all red cable«[62] zu legen, das die Welt umspannen sollte. Als nun das erste funktionierende transatlantische Kabel 1866 gelegt war, welches Thomson zum Dank den Adelstitel des Lord Kelvin of Largs und eine großzügige lebenslange Apanage einbrachte, begann er, in seiner wissenschaftlichen Arbeit an die Themen anzuschließen, die er zugunsten des Kabels zurückgestellt hatte. Ein wichtiges Werk war, gemeinsam mit Tait, die Herausgabe des Lehrbuches Elements of natural philosophy, das 1867 endlich erschien. Das allernächste Interesse Kelvins war danach nicht mehr nur darauf gerichtet, ein Medium -- das Meer und seinen Einfluß auf stromdurchflossene Leiter -- zu beherrschen, sondern es ging ihm um das Medium aller Materien schlechthin, den Äther. Kelvin entwickelt -- im Anschluß an Helmholtz -- Gleichungen, mit Hilfe derer er das unsichtbarste, ungreifbarste, unfühlbarste, unwägbarste Gespinst der Physikgeschichte zur Grundlage des gesamten Universums erklären kann. Sein Scharnier dafür wird der Vortex, den er Helmholtz verdankt, und er berichtet seinem deutschen Kollegen im Januar 1867:
|
William Thomson ist
begeistert von den Perspektiven, die sich in seiner Überlegung aus
Helmholtzens Wirbeln entwerfen lassen:
Das Atom galt damals selbstredend als kleinste Einheit der Materie. Maxwell beginnt seinen Artikel zum Atom für die 9. Auflage der Encyclopædia Britannica mit dem fraglosen Satz: »ATOM (...) is a body which cannot be cut in two.«[70] Nach allen zu dieser Zeit bekannten Experimenten der Physik mußte das Atom unzerstörbar sein, eine definierte Masse haben und sich auf eine festgelegte Weise in Schwingung befinden. Ein Vortexring in einer idealen Flüssigkeit aber ist laut Helmholtz unzerstörbar, hat eine definierte Masse und definierte Schwingungsraten. Was also lag näher, als, wie von William Thomson vorgeschlagen, anzunehmen, daß Atome Wirbelringe im Äther seien, wenn doch ihre grundlegenden Eigenschaften als identisch betrachtet werden konnten. Die verschiedenen Eigenschaften der unterschiedlichen Atome erklärte Thomson mit der Annahme, daß es verschiedene Wirbelformen gibt, zum einen »a single wire knotted in various ways«, zum anderen zwei oder sogar mehrere »approximately equal vortex rings passing through one another like two links of a chain«[71]. In seinem 1869 veröffentlichten Aufsatz On Vortex Motion publizierte William Thomson Beispiele für mögliche Wirbelknoten.[72] |
Die Vorstellung des
Vortex-Atommodells basiert also auf der Existenz des Äthers und implizierte
die geradezu phantastische Pointe, daß Materie und Äther prinzipiell
aus dem gleichen Stoff bestehen, welcher sich nur dadurch unterscheidet,
in welchem Bewegungszustand er sich befindet. Das hieße, allein
die Wirbelbewegung macht aus einem imponderablen Äther ponderable
Materieteilchen, die der Gravitation unterliegen; und auch der Grad der
Härte oder Elastizität fester Körper würde allein
durch »the very rapid motion of something which is infinitely soft
and yielding«[73] bestimmt. Vortex-Bewegungen
wären somit der Anfang aller Dinge. Gleichzeitig vereinigt die Vortex-Atomtheorie »die Anschauung von der Continuität der Materie mit der atomistischen Hypothese«[74]. Während nämlich die Atomisten von zwar extrem kleinen, aber letztlich unteilbaren Bestandteilen der Materie ausgingen, waren »the advocates of the continuity of matter« der Meinung, »that the smallest conceivable body has parts, and that whatever has parts may be divided«[75]. Im Vortex-Atommodell nun verbinden sich beide Ansichten: Das Atom ist aus dem kontinuierlichen Medium Äther gebildet, in seiner Wirbelstruktur aber trotzdem unzerstörbar. Diese Vereinigung von Äther und Atom, die gleichsam zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, nämlich das Allergrößte und Allerkleinste zugleich zu erklären, symbolisiert den wahrhaft imperialen Anspruch der viktorianischen Physik. Es ist ihr nicht zuvorderst um eine neue Atomtheorie zu tun, sondern es soll in ihr und mit ihr ihre universelle Bedeutung und Geltung zugleich mit erklärt werden. Das große Ansehen, das die englischen Naturwissenschaften, und ganz speziell die viktorianische Physik am Ende des 19. Jahrhunderts genossen, hängt nicht zuletzt an dieser Behauptung, die innersten und endgültigen Zusammenhänge der Welt und des Lebens erklären zu können, ganz parallel zum Machtanspruch des englischen Empire, die Zusammenhänge der Welt unter seine politische Leitung zu stellen. Die Vortex-Atomtheorie wurde schon bald nicht nur in den verborgenen Zirkeln einiger Physiker diskutiert, sondern schwappte über in einen mehr oder minder populären Wissensdiskurs, wie er sich beispielsweise in dem oben zitierten Artikel von C. W. Saleeby aus Harper's Magazine artikuliert. Die Themen wurden allgemein-philosophisch aufgeladen, populärwissenschaftlich aufbereitet und erreichten so die interessierten Laien. Ja, die populäre Bedeutung dieser Theorie überwog die wissenschaftliche bei weitem, denn das Vortex-Atom löste kein einziges bestehendes physikalisches Problem. Vielmehr lieferte der Vortex ein Modell für eine Hypothese (nämlich die von der Existenz eines Äthers), die ihrerseits niemals bewiesen werden konnte. Ganz im Gegenteil: Einer der wichtigsten aber ebenso erfolglosen Versuche, den Äther nachzuweisen, führte schließlich zu seiner vollständigen Abschaffung. Um das fehlgeschlagene Michelson-Morley-Experiment zum Nachweis einer Ätherdrift so zu interpretieren, daß trotz des Negativ-Ergebnisses die Existenz eines Äthers angenommen werden konnte, entwarf der holländische Physiker Hendrik Lorentz 1904 die nach ihm benannte Lorentz-Transformation. Die dabei entwickelten Gleichungen verwendete Einstein für sein Konzept der speziellen Relativitätstheorie im Jahre 1905.[76] Bis zur Durchsetzung der Relativitätstheorie innerhalb der Physik, und erst recht außerhalb, dauerte es gleichwohl an die zwei Jahrzehnte. Bis zum ersten Weltkrieg jedenfalls war zumal die englische Physik und die sich daran anschließende Populärliteratur vom Äther-Vortex-Atommodell vollständig dominiert. Zu den erfolgreichsten und zugleich prägendsten Büchern dieser Machart gehören zwei Veröffentlichungen, die jeweils von anerkannten Fach-Wissenschaftlern geschrieben waren, aber ihrerseits tiefgehende Fragen von allgemein-philosophischem Charakter aufwarfen; aus heutiger Sicht münden sie in einer Art wissenschaftlichem Spiritismus: The Unseen Universe (1875) von Kelvins Kollegen Peter Guthrie Tait und Balfour Stewart und fast dreißig Jahre später Charles Howard Hintons The Fourth Dimension (1904), wobei in letzterem die Vortex-Atome nur noch eine marginale Rolle spielen. Den großen Einfluß des englischen Mathematikers Hinton auf die kubistischen Maler hat Linda Dalrymple Henderson in ihrem Buch The Fourth Dimension and Non-Euclidean Geometry in Modern Art nachgewiesen.[77] The Unseen Universe ist im Zusammenhang mit den Vortizisten noch interessanter, da darin eine ganz eigene Wirbeltheorie zum zentralen Argument wird, und es soll deshalb im Folgenden einer Lektüre unterzogen werden. |
Maxwell selbst verweist
am Ende seines Artikels über Äther für die Encyclopædia
Britannica auf dieses damals für alle Welt allgemeinverständlich
geschriebene Buch. The Unseen Universe war 1875 ganz frisch erschienen
und die Autoren hüllten sich noch in den Mantel der Anonymität,
den sie erst mit der vierten Auflage (die allerdings schon im darauf folgenden
Jahr erschien) ablegen sollten. Maxwell war ihre Identität jedoch bekannt,
da es sich um nahe Kollegen und Freunde handelte und sie zudem in ihrem
Buch ihrerseits auf Maxwells Britannica-Artikel verweisen[78],
der ebenfalls 1875 publiziert wurde, sodaß offensichtlich schon zuvor
die Manuskripte ausgetauscht worden sein müssen. Soweit bleibt alles
vollständig konform mit Kelvins Überlegungen zu Vortex-Atomen.
Stewart und Tait gehen in ihrer Spekulation aber noch weiter, denn dieses
something, aus dem die Moleküle gebildet sind, bestehe
wiederum aus Vortexringen einer noch viel feineren Substanz etc. ad infinitum.
Jede feinere Substanz hat schon länger existiert als die nächstgröbere
und wird auch länger als diese weiter existieren. Alles was kleiner
ist als Moleküle bzw. Atome, zwischen denen damals noch nicht immer
streng unterschieden wurde, gehört nicht mehr zum visible,
sondern zum invisible oder eben unseen universe.
So wie ein aus Atomen, die eine Vortexstruktur haben, bestehender Mensch
Rauchringe produzieren kann, so kann ein intelligent agent,
der aus einer feineren, für Menschen nicht wahrnehmbaren, Substanz
besteht, Vortexringe im Äther produzieren. »In fine, our conclusion
is, that the visible universe has been developed by an intelligence resident
in the Unseen«[88] und zwar durch
einen »creative act«[89], oder
wie sie an anderer Stelle schreiben: »an act of creation in time«[90] -- damit Kelvin zitierend, der schon in seiner allerersten
Veröffentlichung zu Vortex Atoms geschrieben hatte (ohne allerdings
in irgendeiner Weise weiter darauf einzugehen): »To generate or to
destroy Wirbelbewegung in a perfect fluid can only be an act
of creative power.«[91] |
Fußnoten:
[1]
Encyclopedia Britannica (http://www.eb.com)
[2] Vgl. dazu H. D. End to Torment.
zit. nach Tryphonopoulos (1992), S. 64.
[3] Harper's Magazine, Dez. 1903, ohne Paginierung.
[4] Harper's Magazine, Dez. 1903, ohne Paginierung.
[5] Saleeby (1905), S. 237-240.
[6] Saleeby (1905), S. 237.
[7] Vgl. m*m`/r2
[8] Lassen wir beiseite, daß Saleeby hier
eine irrige, von der Atomphysik des 20. Jahrhunderts widerlegte Annahme
macht, nämlich daß das Gravitationsgesetz überhaupt atomare
Wirkung entfaltet. Das gegenwärtig gültige Standardmodell der Teilchenphysik
schließt solche Annahmen vielmehr aus und verbannt die messbaren Wirkungen
der Graviation somit aus dem mikro- in den makrophysikalischen Raum.
[9] Saleeby (1905), S. 238.
[10] Saleeby (1905), S. 238.
[11] Durch J. J. Thomson im Jahre
1895.
[12] Saleeby (1905), S. 239.
[13] Saleeby (1905), S. 240.
[14] Stewart/Tait (1875/1882), S. XII.
[15] Leibniz (1687/1702), S. 227-267.
[16] Leibniz (1687), S. 231.
[17] Leibniz (1687), S. 233.
[18] Leibniz (1687), S. 235.
Leibniz gesteht Ausnahmen dieser »einfachen und abstrakten Prinzipien [...]
in den konkreten Phänomenen der Natur« zu, z.B. bei zusammengesetzten
Körpern oder beim Beispiel eines winzigen Funkens, der in eine große
Pulvermasse fällt. (S. 243)
[19] Leibniz (1702), S. 261.
[20] Cassirer (1902), S. 235.
[21] Stewart/Tait (1875/1882), S. XVI.
[22] Stewart/Tait (1875/1882), S. 86.
[23] ...der natürlich am Grunde der Leibnizschen
Theorien steht und von dem im Übrigen auch Albert Einstein noch überzeugt
war: »Gott würfelt nicht.«
[24] Helmholtz, Über die Erhaltung
der Kraft, 1847, in: Helmholtz (1996), Band 1, S. 53.
[25] Helmholtz, Erhaltung der Kraft,
1847, in: Helmholtz (1996), Band 1, S. 4.
[26] Pound, Vortex, in Blast 1,
S. 154.
[27] So werden die bis heute vergeblichen Versuche
der Physik genannt, alle ihre Phänomene auf einen gemeinsamen Nenner zu
bringen, d.h. mit einer Theorie alle physikalischen Erscheinungen zu erklären.
(Vgl. Heilbron (1997), S. 50.)
[28] Möglicherweise von Pound souffliert,
der unter Pseudonymen Rezensionen seiner eigenen Bücher veröffentlichte...
(Vgl. Carpenter (1988), S. 93: Brief Pounds an seine Eltern über die
Publikation von A Lume Spento in Amerika und dessen Rezensionen: »I
shall write a few myself & get some one to sign 'em ... these remarks are
strictly en famille -- I am to figure always as the modest violet.«)
[29] New York Times, 9. August 1914, section
5, S. 10, zit. nach: Wees (1972), S. 3.
[30] Zit. nach: Maxwell, Ether, 1875,
in: Maxwell (1890), Band 2, S. 763.
[31] Leibniz (1702), S. 263.
[32] Thomson, W. [Kelvin], On the Motions
of Ether produced by Collisions of Atoms or Molecules, containing or not containing
Electrions. 1907, in: Thomson, W. [Kelvin] (1882-1911), Band 6, S. 236.
[33] Vgl. u.a. Maxwell, Ether, 1875,
in: Maxwell (1890), Band 2, S. 769-770.
[34] Lodge (1896), S. 325f.
[35] Maxwell, Ether, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 763-775.
[36] Die aktuellste 10. Auflage von 1902-03
war eine um elf Bände erweitere Fassung der 9. Auflage.
[37] »A frictionless fluid is defined
as a mass continuously occupying space, whose contiguous portions press on one
another everywhere exactly in the direction perpendicular to the surface separating
them.« (Thomson, W. [Kelvin], Vortex Motion, 1867, in: Thomson,
W. [Kelvin] (1882-1911), Band 4, S. 13.)
[38] Thomson, W. [Kelvin], The Wave Theory
of Light, 1884, in: Thomson, W. [Kelvin] (1889-1894), Band 1 S. 327-328.
[39] Maxwell, Ether, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 770.
[40] Maxwell, Ether, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 775.
[41] Maxwell, Atom, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 476.
[42] Bell (1981), S. 160.
[43] Oliver Lodge, zit. nach: Bell (1981),
S. 161.
[44] Helmholtz, Über Wirbelbewegungen,
1858, in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 3-37.
[45] Außer in supra-leitenden
Umgebungen, die im 19. Jahrhundert allerdings unbekannt waren.
[46] A. Wangerin in: Helmholtz (1996), Bd. 79,
S. 52.
[47] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 3-4.
[48] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 8.
[49] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 10.
[50] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 11-12.
[51] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 13.
[52] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 14-15.
[53] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 16.
[54] Helmholtz` Wirbelfädchen wurden zumeist
entweder als vortex tubes oder als vortex filaments
ins Englische übersetzt.
[55] Maxwell, Atom, 1875 in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 470.
[56] Helmholtz, Wirbelbewegungen, 1858,
in: Helmholtz (1996), Bd. 79, S. 31ff.
[57] Clifford (1875), S. 783.
[58] Die Bezeichnung viktorianisches
Atommodell übernehme ich von dem Wissenschaftshistoriker J. L. Heilbron,
der es viktorianisch nannte, »because it was British in inspiration and
execution, and because it perfectly fit the materialism, clutter, and complacency
supposed to have characterized Victoria's reign.« (Heilbron (1997), S. 49.)
[59] Helmholtz an seine Frau, zit. nach Hörz
(1995), Bd. 1, S. 11.
[60] Koenigsberger, Leo, zit. nach Hörz
(1995), Bd. 1, S. 12.
[61] Vgl. Encyclopedia Britannica (http://www.eb.com)
über dieses Apollo Projekt des viktorianischen Zeitalters:
»The first undersea telegraph cable was laid in 1850 between England and
France. The Atlantic was spanned in 1858 between Ireland and Newfoundland, but
the cable's insulation failed and it had to be abandoned. The first permanently
successful transatlantic cable was laid in 1866, and in the same year another
cable, partially laid in 1865, was also completed.« Allerdings war es nicht
einfach eine ungenügende Isolierung, sondern die im Wasser um das Kabel
entstehenden Induktionsströme, die das Signal so stark dämpften und
verrauschten, daß am anderen Ende nur noch ein Brei ankam,
waren nicht bedacht worden bzw. waren bis dahin unbekannt. William Thomson entwickelte
mathematisch-physikalische Methoden, dieses Problem zu beheben.
[62] Auch: all red system, all
red routes, all red line genannt nach der roten Farbe für
englisches Gebiet auf den Landkarten; vom Colonial Defence Committee initiiertes
strategisches Planungsziel, durch das die Verlegung von submarinen Telegrafenkabeln
zwischen den Territorien des britischen Kolonialreiches gefördert wurde,
um zu erreichen, daß das britische Empire »would be able to communicate
without having to rely on the sufferance of foreign Powers«, wie im Fall
der terrestrischen Telegrafenkabel, die oft über fremde Territorien geführt
werden mußten und somit im Kriegsfall von Anschlägen bedroht waren.
Dieses Ziel war 1911 erreicht, als es durch Marconis Radioentwicklungen schon
fast wieder anachronistisch wurde. (Vgl. hierzu: Kennedy (1979), S. 75-98.)
[63] Thomson, W. [Kelvin] an H. Helmholtz,
22. Jan. 1867, zit nach: Hörz (1995), Bd. 2, S. 29-30.
[64] Thomson, W. [Kelvin] an Helmholtz, 22.
Jan. 1867, zit nach: Hörz (1995), Bd. 2, S. 30.
[65] Thomson, W. [Kelvin] an Helmholtz, 22.
Jan. 1867, zit nach: Hörz (1995), Bd. 2, S. 31.
[66] Thomson, W. [Kelvin] an Helmholtz, 24.
Juli 1868, zit nach: Hörz (1995), Bd. 2, S. 33.
[67] Thomson, W. [Kelvin] an Helmholtz, 3.
Sept. 1868, zit nach: Hörz (1995), Bd. 2, S. 35.
[68] The London, Edinburgh, and Dublin philosophical
magazine and journal of science [= vollständiger Name] war damals die
wichtigste englischsprachige Wissenschaftszeitschrift, vor allem auf dem Gebiet
der Physik. Die Fortsetzung, The Philosophical Magazine, ermöglicht
seit 1949 mit ihrem Untertitel eine genauere inhaltliche Zuordnung: a journal
of theoretical, experimental and applied physics.
[69] Thomson, W. [Kelvin], Vortex Atoms,
1867, in: Thomson, W. [Kelvin] (1882-1911), Band 4, S. 1-2.
[70] Maxwell, Atom, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 445.
[71] Thomson, W. [Kelvin], Vortex Atoms,
1867, in: Thomson, W. [Kelvin] (1882-1911), Band 4, S. 5.
[72] Und Tait »published tables of Knots
as part of Thomson's theory of molecules as vortices in the ether«. Vgl.
http://www-groups.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathematicians/Tait.html
[73] Clifford (1875), S. 784.
[74] Anmerkungen von A. Wangerin (1896), in:
Helmholtz (1996), Band 79, S. 53.
[75] Maxwell, Atom, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 445.
[76] Vgl. http://www-groups.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathematicians/Lorentz.html:
»Lorentz transformations, which he introduced in 1904, form the basis of
Einstein's special theory of relativity. They describe the increase of mass,
the shortening of length, and the time dilation of a body moving at speeds close
to the velocity of light.«
[77] Vgl. Henderson (1983).
[78] Stewart/Tait (1875/1882), S. 147.
[79] Maxwell, Ether, 1875, in: Maxwell
(1890), Band 2, S. 775.
[80] Elementary Treatise on Quaternions
(1867), Introduction to Quaternions (1873).
[81] Thomson, W. [Kelvin], Obituary Notice,
1901, in: Thomson, W. [Kelvin] (1882-1911), Bd. 6, S. 369.
[82] Helmholtz, Erhaltung der Kraft,
1847, in: Helmholtz (1996), Band 1.
[83] Stewart/Tait (1875/1882), S. XI.
[84] Clifford (1875), S. 790.
[85] Stewart/Tait (1875/1882), S. 218.
[86] Stewart/Tait (1875/1882), S. 219.
[87] Stewart/Tait (1875/1882), S. 219.
[88] Stewart/Tait (1875/1882), S. 223.
[89] Stewart/Tait (1875/1882), S. 140.
[90] Stewart/Tait (1875/1882), S. 155.
[91] Thomson, W. [Kelvin], Vortex Atoms,
1867, in: Thomson, W. [Kelvin] (1882-1911), Band 4, S. 1.
[92] Stewart/Tait (1875/1882), S. 226.
[93] Stewart/Tait (1875/1882), S. 245.
[94] Pound/Shakespear (1984), S. 251.
© antje pfannkuchen, Dezember 1999